Projekt Nr. 03
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Material:
- Einen sinnvollen Satz machen 1
- Einen sinnvollen Satz machen 2
Einladung zu der Schau
Rede
Weiterführung mit:
Einen sinnvollen Satz machen 3
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Rede zu "Einen sinnvollen Satz machen 2"
"Kunst (Orthopraxie)" – eine Präsentation mit Vorträgen. Zusammen mit Armin Chodzinski
Galerie der HBK Braunschweig, April 1998
Hannes Kater während seines Vortrags
mehr Fotos hier
Hannes Kater während seines Vortrags anläßlich seiner Diplompräsentation, Kunsthochschule Braunschweig 1998
Kater sitzt während seiner Rede an seinem, in die Installation gestellten, Arbeitstisch, links, also hinter ihm, ist ein von ihm während der Rede gezeigtes Dia [hier vollständig] zu sehen. Mehr Fotos, die die Rede dokumentieren, hier.

Der Text der Rede könnte noch besser rekonstruiert werden. Im Moment sind es eher Stichworte, aber zusammen mit den Abbildungen der Mehrzahl der gezeigten Dias, versteht man wohl, worum es ging.
Kater hatte seine Rede im Vorfeld nicht schriftlich ausformuliert. Und durch ein Mißverständnis kam eine Aufzeichnung der Rede nicht zustande.



Die während der Rede gezeigten Dias:
Hannes Kater
Text: ... eine Grafik, eine Zeichnung, die wir zu verstehen meinen...
Hannes Kater
Text: ... eine Zeichnung, die, wenn man sie erklärt, durchaus nachvollziehbar ist: zu sehen ist die Anzahl und Anordnung der Fenster des Raumes, in dem Sie sich gerade befinden... um die, für die Projektionen nötige, Verdunklung vorrzubereiten.
Hannes Kater
Text: ... ein kleiner zeichnerischer Eingriff, der Zusammenhänge nicht eigentlich aufzeigt, sondern schafft, gar erzwingt: durch das Umkreisen – mit den zusätzlichen, lustigen Energielinien – wird einem die Idee nahegebracht, das ein "1. Fußballclub" zu Recht auf 1. Platz einer Tabelle steht, weil "1." = "1.".
(Und was ist mit dem 1. FC Köln auf Platz 15? Egal... der rote Kringel ist recht mächtig.)
Hannes Kater
Text: ... neulich habe ich bei Ikea etwas erworben... und fand dort, als ich, wie immer bei Ikea zunehmend entnervt, durch die Schauräume lief, diese Zeichnung einer Cartoonfigur (ein Geröllheimer (?), links im Bild), mit einem, noch daneben liegenden, Ikea-Bleistift auf einem Ikea-Notizzettelblock offensichtlich vor Ort gezeichnet... sogar signiert und mit Datum versehen.
Ich probierte gleich aus, was passiert, wenn ich mit dem gleichen Selbstverständnis mit so einem Ikeableistift (kein gutes Zeichenwerkzeug übrigens) daneben etwas aus meinem Vokabular zeichne.
(Und? Was passiert? ...)
Text: ... Kater verweist auf die eben gesehenen Konventionen und Verabredungen in Zeichnungen und wie wenig man die hinterfragt... und stellt dann seine Darsteller vor, die auch in einer Projektion im Raum vorgestellt werden (siehe kleines Bild links, die kleine Projektion über der Eingangstür)...
Text: ... Bänder, Verschnürungen und Verbindungen: sind das nicht auch Linien und somit Zeichnung, Zeichnung im Raum?
(Es handelt sich übrigens um einen Schuh eines Paars Schuhe von Kater – das er, mit etwa auch so zerschlissenen Schnürsenkeln, wärend seiner Rede trug.
Text: ... die Vorbereitungen für meine Präsentation von Zeichnung im Raum... na gut, auf den Wänden... aber gehören die Projektoren und ihre unterschiedlichen Sockelungen nicht auch zum System? Und das Licht der Projektionen, was nicht nur den Raum anders strukuriert, als wenn er gleichmäßig hell ausgeleuchtet wäre, sondern auch Raum, durch sich durch die Projektionen bewegende Zuschauer und somit veränderte Schatten, anders erlebbar macht?
Text: ... technische Aspekte: Wie eben zu sehen, ist das Aufstellen und die Nutzung von Projektoren ein nicht invasiver Eingriff in den Raum, also spurenlos rückbaubar. Um die Projektionen untereinander auf der Wand zu verbinden und so Kontexte nahe zu legen, sind aber, oft mit Pfeilspitzen versehene, Linien sehr hilfreich. Um anschließend die Wand nicht überstreichen zu müssen, klebe ich solche Linien "nur" mit blauen, rotem und schwarzem Klebeband.
Da die Klebebänder unterschiedlicher Firmen unterschiedlich gut geeignet sind, Kurven zu kleben – und es leider so ist, dass die kurvengeeigneteren Klebebänder oft weniger gut an der Wand kleben bleiben, also sich ablösen und runterfallen, habe ich im Vorfeld Langzeitversuche unternommen, von denen dieses Dia einen dokumentiert.
Text: ... technische Aspekte: ich zeichne bevorzugt im Bett. Auch vor dem Einschlafen... und ab und an schlafe ich im wahrsten Sinne des Wortes zeichnend ein, was immer wieder zu Farbflecken in der Bettwäsche führt.

Was bedeutet so eine Arbeitsweise? Notate, tagebuchartig... beiläufig... und überall mit wenig Aufwand und Kosten praktizierbar. Flexibel... reisetauglich. (Atelier nicht nötig... )
Und die körperliche Situation legt kleinere Formate und ein wenig ausgreifendes Zeichnen nahe... entsprechend sind die Ergebnisse...
Text: ... technische Aspekte: ich mache mir das Leben einfach – und nutze auch Arbeitsgeräte und Material, was nicht unbedingt in einem Künstlerbedarfsladen verkauft wird.
Wie schon erwähnt, zeichne ich mit Filzern. Preiswert. Und schön farbig! Die damit gefertigten Zeichnungen wirken so angenehm heutig und selbstverständlich... Und sehen nicht so nach bemühter Kunst aus, wie viele Kohle- und Kreidezeichnungen.
Und ich benutze ein Raster, wie auf dem Dia zu sehen... Also: ich nenne es Raster – der Baufachhandel nennt es eine Unterputzmatte, bzw. Armierungsgewebe – so ein Raster benutze ich, um eben Raster zu zeichnen, als Rasterzeichnungsschablone sozusagen.

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Text: ... technische Aspekte: aber was wir hier im Raum sehen, das ist ja alles nicht von Dauer! Das wird doch bald wieder abgebaut. Und was dann?
Tja... dann gibt es nur noch ein paar Fotos. Und die mündlichen Berichte. Zumindest muss ich nicht ein Lager mieten, wie normale Bildhauer...
[Offiziell hat Kater mit den Wahlpflichtfächern "Bildhauerei" und "Malerei" sein Diplom abgelegt. Urkunde hier)
Text: ... technische Aspekte: Und wie verdienen Sie Geld?, werde ich manchmal gefragt. Gute Frage. Schwierig...
Aber hier sehen Sie (auf dem Dia) meine ersten mit Kunst selbst verdienten Brötchen. Die gab mir eine Galeristin dafür, dass ich mir die Mühe machte, ihren Stand, auf ihre Einladung hin, auf einer kleinen Kunstmesse (Kunstmarkt Düsseldorf, 14.04. - 18-04.1999) zu besuchen...
Aber ernsthaft: mir wäre es lieber, ich würde für Inszenierungen und Auftritte bezahlt werden, als für dauerhafte Werke...

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